Zeitzeuge berichtet - Das erlebte er im 2. Weltkrieg


Geboren wurde er als Sohn einer jüdischen Mutter und eines nicht-jüdischen Vaters. Außer ihm gab es noch den großen Bruder Werner und die kleine Schwester Ruth. Ernst lebte mit seiner Familie in einer Wohnung der jüdischen Gemeinde in München. Als ihnen die Wohnung gekündigt wurde, gaben die Eltern ihre Kinder aus Not zunächst in ein jüdisches Kinderheim.
Im Laufe der Zeit verschärfte sich für die Juden die Situation in München (u.a. durch das tragen des David-Sterns). Als das Kinderheim 1942 aufgelöst wurde, kam Ernst Grube mit den restlichen Kindern in das Barackenlager nach Mülbertshofen. Nach Auflösung des Lagers holte der Vater Ernst und seine Geschwister nachhause. Anfang 1945 wurde Ernst dann mit seiner Mutter und den beiden Geschwistern nach Theresienstadt deportiert. Das Leben im Lager war geprägt durch Angst.
Glücklicherweise wurde das Ghetto Theresienstadt im Mai 1945 von sowjetischen Truppen befreit und Ernst, die Geschwister und ihre Mutter kamen zurück zum Vater nach München. Nach der Schule wurde er Maler und schließlich Berufsschullehrer. Im Anschluss fand eine Fragerunde mit den Schülern statt, die aufmerksam zuhörten. Auf die Frage eines Schülers wie er heute mit seinen damaligen Erlebnissen umgeht, antwortete er :“Je älter ich werde, umso emotionaler wird es für mich.“
Ernst Grube geht mit seinen Erlebnissen in Schulen weil es ihm wichtig ist den Schülern zu vermitteln, dass sich die Geschichte nicht mehr wiederholen darf. Er hat Sorgen, dass jederzeit eine Partei so werden kann wie die NSDAP. Es ist wichtig, dass wir in einer Demokratie leben und diese Aufrecht erhalten wird.